Geschichte des Hof Scharnhop
Der Hof Scharnhop: Nachweislich befindet sich der Hof seit 1450 im Familienbesitz. Nur 4 mal wechselte der Name durch Einheirat. Viel Leid und Elend widerfuhr den Bauern in den letzten 600 Jahren, einige flohen von ihren, durch Kriege verwüsteten Höfen. Andere verloren nie den Mut, sie bauten Niedergebranntes wieder auf und so erbte ich den Hof, den zu erhalten mir Freude bereitet.
Ursprung der Familien Scharnhop
Alt ist auch der Name Scharnhop, er kommt aus dem Niederdeutschen und bedeutet soviel wie Sumpfhügel, was auch noch gut zu erkennen ist, wenn man z.B. von Eddelstorf kommend den ehemaligen Ort ansteuert. Ca. 100 m vor Scharnhop ist eine tiefer gelegene Stelle, die oft sehr nass ist. Fährt man weiter, erreicht man den trockenen Hügel, auf dem die Häuser standen.
Dazu folgendes. Der ehemalige Ort Scharnhop gehörte früher zum Kreis Uelzen, Amtsbezirk Medingen. Da er der Försterei Priorsgehege angegliedert war, wurde er bei Neueinteilung der Kreise um 1930 vom Ort Rohstorf übernommen und gehört seitdem zum Kreis Lüneburg. Man findet den wüsten Ort zwischen Eddelstorf und Vastorf.
Am 12. März 1292
wird Scarnehope erstmalig in einer Urkunde des Klosters Ebstorf erwähnt. (nach Christopher Scharnhop, Rohstorf.)
Im 13. Jahrhundert
soll es in Scarnehope 7 Höfe gegeben haben. (nach Gerhard Osten: Die Wüstungen des Kreises Lüneburg)
1300
urkundlich das Geschlecht „von dem Berge“ in Scarnehope.
1330
lt. Lehnsregister -4 Höfe in Scarnehope-.
1395
verkauft „Chevert von dem Berge“ seinen Hof an das Kloster St. Michaelis zu Lüneburg für „achte mark lüneburger pennige“
1568 – 1789
wird im Hofregister des Amtes Medingen nur noch „der Meyer zu Scharnhop“ erwähnt. Alle 4 Höfe sind wahrscheinlich zu einem „ Meyerhof“ vereinigt worden.
1789
Joachim, Ludolf Behn.
1805
Jürgen, Heinrich, Chr. Lopau aus Wettenbostel ,verheiratet mit Meyer aus Wulfsdorf.
1837
Peter,Heinrich Burmester aus Velgen heiratet Anna, Cath. Lopau
1874
800 Morgen Fläche, Stufe 10 der Classensteuer = 16 Taler. Summe der direkten Steuern = 44 Taler, 6 Groschen. Schulden 3000 Taler.
1884
Der Hof wird kinderlos an die Klosterkammer Hannover verkauft, fast alle Flächen werden aufgeforstet. (nach J.Jarfe,Wulfsdorf,jetzt Bad Bevensen.)
1960
Das Häuslingshaus bewohnten noch viele Jahre Forstarbeiter, um 1970 wurde es dem Erdboden gleichgemacht .
Der Stein wurde am 18. Juni 2005 von Jürgen Scharnhop und seiner Tochter Johanna im ehemaligen Ort Scharnhop aufgestellt.
Wie kam nun der Name Scharnhop nach Niendorf I
und auf den Hof Nr 2.
Im Jahre 1317 lebte in Scharnhop ein Bewohner namens Tiedeke. Nachnamen waren zu dieser Zeit nicht üblich. 1450 wurde dann ein Tiedeke Scharnhop in Haaßel namentlich erwähnt. Hier erkennt man nun die Verbindung zwischen dem Nachnamen Scharnhop und dem Ort Scharnhop.
Ende des 15. Jahrhunderts sind die Scharnhops nach Secklendorf übergesiedelt. 1554 wird das 1. Mal ein Scharnhop in Secklendorf erwähnt. Im Jahre 1682 starb der wohl letzte, Berendt Scharnhop, in Secklendorf.
Um 1682 heiratete Jochen Scharnhop, Schäfer in Secklendorf, Anna Baden. Sie kauften den Kothof Nr 8. in Niendorf I für 42 Taler.
Der 1683 noch in Secklendorf geborene, Christoph Scharnhop, heiratete 1711 Dor. El. Schröder aus Altenmedingen. Sohn, Hans Hinrich Scharnhop, heiratete 1742 Anna Catharina Bubach aus Lüben. Der Erstgeborene, Joh. Jürgen, erbte den Hof Nr 8, der 1881 an Uhrmacher Ahrens aus Bavendorf verkauft wurde.
Der Zweitgeborene, Johann Hinrich Scharnhop, heiratete nach Altenmedingen und wurde Häusler. Sein Sohn, Johann Hieronymus *1719 heiratete Anna-Catharina Schmidt aus Altenmedigen. * 1764 Hans-Jürgen Scharnhop heiratete 1803, die 1784 geborene Katharine Marie Rade. 1810 wurde Sohn, Jürgen Heinrich Wilhelm Scharnhop, geboren. Er heiratete 1829 die aus Kl. Hesebeck stammende Catharina Elis Müller. Deren 1833 geborener Sohn, Jürgen Hr. Christoph Scharnhop, heiratete 1867 Catharina Margarethe Elisabeth Müller aus Bevensen. Deren Sohn, Johann Wilhelm August Scharnhop, 1874 geboren, heiratete 1900 Anna Catharina Marie König aus Bostelwiebeck. Der Erstgeborene, Willi, erbte den Hof in Bohndorf.
Der 1912 Zweitgeborene, Wilhelm Heinrich „Albert“ Scharnhop, heiratete 1936 Auguste Marianne Elisabeth Rose vom Hof Nr 2 in Niendorf I. Beide pachteten einen Hof in Schlagte, später in Bavendorf. 1944 wurde Albert Scharnhop in Russland verwundet und starb in Wilna, dort ruht er auf einem schönen Soldatenfriedhof.
Weil auch 2 Brüder meiner Mutter den Krieg nicht überlebten, holten uns unsere Großeltern, Rose, nach Niendorf I. Sohn Siegfried überlebte den Krieg und erbte den Hof seiner Mutter in Altenmedingen. Ich erbte den Hof meines Großvaters, Heinrich Rose, in Niendorf I.
Der Name Rose wechselte nach Altenmedingen auf den Grantinschen oder Meier-Hof, jetzt Hof Rose, auf dem meine Cousine, Sabine von Borries, lebt.
So wechselte der Name Scharnhop auf Umwegen vom Hof Nr 8 auf Hof Nr 2 in Niendorf I.
Einiges zu den Hofgebäuden
Im Bauernhaus befinden sich neben unserer Wohnung Mietwohnungen im ehemaligen Viehstall. Im ehemaligen Schweinestall stehen alte Trecker und auf dem Boden befinden sich Gegenstände aus vergangenen Zeiten. In der großen Scheune stehen Alt-Trecker und auf dem Boden Gegenstände verschiedener Berufsgruppen. In dieser Scheune wurden schon Hochzeiten, Ehemaligentreffen, Dorffeste und ein Kreisposaunenfest mit 280 Bläsern gefeiert. Die Remise wird nun als Unterstellplatz genutzt.